Anatomie des Deutschen Schäferhundes


Die Haut / das Haar


Haben Sies gewusst?

Die Analbeutel zählen zur Haut des Hundes. Talg- und Schweissdrüsen entleeren sich in diese Beutel, die ihrerseits Substanzen aussscheiden, die bei der Reviermarkierung und bei der sozialen Wiedererkennung eine grosse Rolle spielen. Wenn der Hund Kot absetzt, pressen die Muskeln, die die Analbeutel umgeben, die Beutel gegen die Ausscheidungen, so dass ein paar Tropfen einer klebrigen Flüssigkeit abgegeben werden.

 

Die Haut

Die Haut ist das grösste Körperorgan des Hundes und auch das einzige, dass wir sehen können. Sie bildet eine physische Barriere, die verhindert, dass schädliche Chemikalien und Mikroben in den Körper des Hundes eindringen. Durch aufrichten oder anlegen der Haare wird auch die Wärmeabgabe gesteigert oder verringert. Drüsen in der Haut scheiden Substanzen aus, die dem Fell Glanz verleihen und die Haut nähren.

 

Die Haut besteht aus drei Hautschichten: Oberhaut, Lederhaut und dem Unterhautzellgewebe bzw. dem Fett- Bindegewebe.

 

Oberhaut

Die verhornende, mehrschichtige Oberhaut bildet eine feste, wasserdichte Barriere. Sie behält ihre Schutzfunktion und Geschlossenheit, indem sie ständig neue Zellen anlegt und durch Drüsensekrete genährt und geschmiert wird.

 

Lederhaut

Die unter der Oberhaut liegende kräftige, elastische und flexible Lederhaut, die ausser elastischen Fasern auch feine Blutgefässe, Nerven und Drüsen (Talg- und Schweissdrüsen) enthält, sorgt für Festigkeit und zugleich für die Blut- und Nervenzufuhr zur Oberhaut. Die zahlriechen Hautdrüsen die sich in der Lederhaut befinden, sind an einzelnen Körperpartien unterschiedlich ausgebildet.

(Anmerkung: Beim Hund werden Schweissdrüsen nicht wie beim Menschen zur Temperaturregulation benötigt, stattdessen ist bei ihm der Schweiss Bestandteil des Talgs.)

 

Unterhautzellgewebe

Die dritte Schicht, das Unterhautzellgewebe, bzw. Fett- Bindegewebe isoliert und formt den Körper. Am Hals und Rumpf ist es besonders locker und reich mit Fettgewebe durchsetzt, so dass die Haut in diesem Bereich sehr leicht verschiebbar ist.

 

Das Haar

Das Haarkleid des Deutschen Schäferhundes ist variabel, doch die ursprüngliche graubraune Wildfärbung, wie die des Wolfes, tritt beim Deutschen Schäferhund noch immer in Erscheinung. 

 

 

Beim deutschen Schäferhund gibt es zwei Haarvarietäten.

 

Das Stockhaar mit Unterwolle

Das ursprüngliche Haar stellt das sogenannte Stockhaar dar. Das Deckhaar ist möglichst dicht, gerade harsch und fest anliegend. Am Kopf einschliesslich des Ohrinnern, an der Vorderseite der Läufe, an Pfoten und Zehen ist das Haar kurz, am Hals ist der Hund etwas länger und stärker behaart. An der Rückseite der Läufe verlängert sich das Haar bis zum Vorfusswurzelgelenk bzw. bis zum Sprunggelenk, an der Rückseite der Keulen bildet das Haar mässige Hosen.

 

Das Langstockhaar mit Unterwolle

Das Haar ist  lang, weich und nicht fest anliegend. Besonders lang ist das Haar an Ohren und Läufen, man redet hier auch von sogenannten Fahnen. Die Hosen und die Rute sind buschig, die Fahnenbildung geht nach unten.

 

Das Sträuben der Haare bei Kälte oder Wut wird bei Kontraktion der Haarbalgmuskeln ausgelöst.  Diese Muskeln sind in der Haut eingelagert, die am Leithaar angreifen. Die spitzwinklig zur Hautoberfläche eingefplanzten Haare stellen sich dann dabei mit ihren zugehörigen Bälgen auf.

 

Tasthaare

Nicht zu vergessen sind die Tasthaare, auch Vibrisen genannt. Diese sind besonders verankerte Haare, die beim Hund an Lippen, Augenbogen, Backen- und Kehlgangswarze vorkommen. Diese Haare sind stärker und länger als die Fellhaare und so tief in die Haut und Unterhaut verankert, dass sie durch die Hautmuskeln bewegt werden können. In deren äusseren Wurzelscheide befinden sich sensible Nervenendigungen als Rezeptoren für den Tastsinn und dienen dem Hund besonders Nachts als Orientierungshilfe.