Anatomie des Deutschen Schäferhundes


Das  Gebiss / Die Zähne


Der Fang des Hundes ist der Nahrung eines Raubtiers und Aasfressers ideal angepasst. Er ist lang und tief, hat grosse Fangzähne zum Erdolchen, Ergreifen und Festhalten der Beute, kleine Schneidezähne zum Abknabbern von Knochen und zur Haut- und Fellpflege, sowie Vorbacken- und Backenzähne, die sich zum Verreissen und Zuschneiden von Fleisch, aber auch zum Zermahlen und Kauen der Rauhfutteranteile der Allesfessernahrung.

 

Die linke Abbildung zeigt die Beschaffenheit des Zahnes. Der Zahn ist ein knochenartiges Hartgebilde. Jeder Zahn besitzt als freien oder sichtbaren Teil die Krone, einen kurzen, vom Zahnfleisch umschlossenen Hals und die im Zahnfach (Alveole) des Kiefer eingelassene Wurzel mit der Spitze.

 

Die Zähne gruppieren sich in: Schneidezähne, Fangzähne, Vorbackenzähne und Backenzähne.

 

Schneidezähne (incisivi)

Diese Zähne können schneiden, knabbern, putzen und beissen. In einem Scherengebiss treffen die oberen und unteren Schneidezähne genau aufeinander.

 

Fangzähne (Caninus)

Die Fangzähne sind die grössten Zähne des Hundegebisses. (Irrtümlicherweise werden sie von vielen auch als Reisszähne gehalten.) Weil die Funktion der Fangzähne das Festhalten und Zerreisen der Nahrung ist, haben sie extrem lange Wurzeln die bedeutend länger sind als der sichtbare Zahn.

 

Vorbackenzähne (Praemolares)

Die Vorbackenzähne werden zum Zertrennen, Zerschneiden und Festhalten verwendet. Der obere vierte Prämolar und der untere erste Molar sind die Reisszähne.

 

Backenzähne (Molares)

Die Backenzähne des Hundes sind oben mässig abgeflacht und eignen sich für das Zerkauen und Zermahlen der nicht fleischigen Bestandteile des Futters wie z.B. Wurzeln oder Gras.

Es gibt verschiedene Gebissformen, siehe Grafik unten, wie: Scherengebiss, Hinterbiss, Vorbiss oder Zangengebiss.


Das Scherengebiss ist dar Normalgebiss. Der Unterkiefer ist gleich lang wie der Oberkiefer.


Der Hinterbiss oder Karpfengebiss ist ein schwerer Gebissfehler, denn der Unterkiefer ist küzrer als der Oberkiefer.


Der Vorbiss oder Hechtgebiss ist ein rassetypisches Merkmal vom Boxer, Mops, Bulldog und Pekines. Der untere Schneidezahnbogen steht infolge Oberkieferverkürzung über dem oberen vor.


Das Zangengebiss ist bei älteren Tieren eine häufige Gebissform bei der die abgeschliffenen Kanten der oberen und unteren Schneidezähne beim Kieferschluss wie bei einer Kneifzange aufeinanderbeissen.

Bei der Geburt haben die Welpen keine Zähne. Im Milchgebiss befinden sich in jeder Kieferhälfte nur 3 vordere Backenzähne, die hinteren fehlen. Das ganze Gebiss umfasst in den ersten Monaten nur 28 Zähne.

Von der 2. bis 4. Woche kommt der Durchbruch der Fang- oder Hakenzähne und in der 4-6 Woche brechen die Schneidezähne durch (I1, I2, I3). Die Milchprämolaren (P2 bis P4) stossen von der 3-6-8 Woche durch.

 

Mit 2 Monaten ist das Milchgebiss (Bild links oben) vollständig und wenn man genau hinschaut, dann sind die Zähne nicht etwa Perlweiss, sondern sie haben eher eine blauweisse Zahnfarbe.

 

Zwischen 3 1/2 und 5 Monaten erfolgt der Durchbruch der vordersten Ersatzprämolaren (P1) und Ersatzmolaren (M1). Der Wechsel der Schneidezähne (I1, I2, I3) erfolgt in der Regel in den Monaten 4-6.

Anschliessend findet der Wechsel, in den Monaten 5-6, der Hakenzähne/Fangzähne (C) statt und der zweiten Molaren (M2). Die letzten Zähne, dies sind die hintersten Molaren in den Unterkiefern (M3) brechen in den Monaten 6-7 durch. Mit 8 Monaten ist das Gebiss nun vollständig und porzellanweisse Zahnfarbe leuchtet uns entgegen. (Bild links unten) Das fertige Gebiss hat 42 Zähne, im Oberkiefer 20 Zähne und im Unterkiefer 22 Zähne.